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Genau wie beim Menschen ist es auch für Hunde sehr wichtig gegen die häufigsten Krankheiten geimpft zu sein. Damit der Schutz von Anfang an seine Wirkung entfalten kann sollte man daher bereits den Welpen impfen lassen.
Neben der allgemeinen Vorsorge sind einige Impfungen bei Reisen ins Ausland nötig und müssen imHeimtierausweis des Hundes eingetragen sein. Welche Impfungen ihr genau benötigt und wann diese fällig sind erfahrt ihr in diesem Artikel.
Gegen welche Krankheiten wird geimpft
Es gibt eine Reihe von Standardimpfungen gegen die gängigsten Krankheiten bei Hunden. Im folgenden findet ihr eine Auflistung gegen welche Krankheiten ihr euren Welpen impfen lassen solltet.
Staupe – eine Virusinfektion die zu hohem Fieber, Abgeschlagenheit, Durchfall, Erbrechen oder Atemwegssymptomen führen kann. Im weiteren Verlauf kann es zu einer Schädigung des Gehirns und im schlimmsten Fall zum Tot des Tieres kommen.
Hepatitis – durch ein Virus hervorgerufene Leberentzündung bei Hunden.
Parvovirose – hoch ansteckende und akut verlaufende Infektionskrankheit von vor allem jungen Hunden. Bei schweren Verlaufsformen kann es infolge des Befalls des Herzmuskels zum akuten Versagen der Herz-Kreislauf-Funktionen und zum Tod führen.
Tollwut – ist eine akute Virusinfektion die fast immer eine tödliche Gehirnentzündung verursacht und meist durch den Biss eines tollwutkranken Tieres übertragen wird.
Leptospirose – eine durch Bakterien ansteckende Infektionskrankheit. Sie kann zu Fieber, Erbrechen und Atemnot führen und hat eine Mortalitätsrate von 10 Prozent.
Zwingerhusten – ist eine Erkrankung der oberen Atmewege beim Hund. Sie wird durch verschiedene Erreger ausgelöst. Dadurch ist eine Impfung gegen diese Krankheit schwierig, weil meist nicht alle Erreger eingeschlossen werden können. Bei einer Impfung wird gegen die regional vorkommenden Erreger geimpft.
Bei Reisen ins Ausland solltet ihr euch erkundigen welche zusätzlichen Krankheiten am Reiseziel existieren, gegen die geimpft werden muss oder sollte. Manche Reiseziele verlangen den Nachweis einer gültigen Impfung im Heimtierausweis. Sprecht vor dem Antritt einer Reise dazu am besten mit eurem Tierarzt.
Wann muss man den Welpen impfen
Schon früh sind die ersten Impfungen für die kleinen Vierbeiner fällig. Bereits zu Beginn der achten Woche gilt es gegen Staupe, Hepatitis, Parvovirose und nach Bedarf auch gegen Leptospirose die Welpen impfen zulassen. Das geschieht meist noch bei Züchter, da die kleinen zu dieser Zeit noch bei Ihrer Mutter sind.
Durch die Muttermilch besitzen die Welpen eine Zeitlang außerdem noch ausreichend Antikörper gegen verschiedene Erreger. Diese Antikörper verhindern nicht nur Krankheiten, sondern mindern auch die Wirkung einer frühzeitigen Impfung. Mit 15 bis 16 Wochen ist die Konzentration der Antikörper niedrig genug, sodass weitere Impfungen gegeben werden können.
Die neuen Hundebesitzer stellen sich daher meistens die Frage wie ihr kleiner Welpe nach der Aufnahme in die neue Familie weitergeimpft werden muss. Dabei solltet ihr euch vor allem vom Züchter die Informationen geben lassen, welche Impfungen bereits erfolgt sind. Zumeist kann euch der Züchter auch sagen welche Impfungen als nächstes anstehen und in wie vielen Wochen ihr diese machen solltet.
Nun ist es an der Zeit euch einen Tierarzt in eurer Nähe zu suchen, der euch betreut, berät und euren Welpen impfen kann. Der Tierarzt kann euch auch sagen, ob in eurer Region zusätzlich zu den Standardimpfungen gegen weitere Krankheiten geimpft werden sollte oder wie ihr euren Welpen impfen lassen müsst wenn ihr zusammen in bestimmte Länder einreisen wollt.
Der Impfplan für den Welpen
In der 8. Woche wird meistens beim Züchter gegen Parvovirose, Staupe und Hepatitis zum ersten Mal geimpft.
Ab der 12. Woche erfolgt die zweite Impfung gegen Parvovirose, Staupe und Hepatitis. Außerdem wird das erste Mal gegen Tollwut und Leptospirose geimpft.
In der 15. Woche dann die dritte Impfunggegen Parvovirose, Staupe und Hepatitis. Auch die Impfung gegen Leptospirose kann bei Bedarf auf gefrischt werden.
Mit ca. 15 Monaten wird dann noch einmal gegen Parvovirose, Staupe, Hepatitis und je nach verwendetem Impfstoff ggfs. gegen Tollwut und nach Bedarf auch gegen Leptospirose geimpft.
Danach besitzt der Hund eine Grundimmunisierung gegen diese Krankheiten. Für die verschiedenen Erreger gibt es dann noch Wiederholungsimpfungen.
Jährlich wird nach Bedarf die Impfung gegen Leptospirose und ggf. gegen Zwingerhusten wiederholt.
Alle 2-3 Jahre wird die Tollwut Impfung aufgefrischt. Hierbei kommt es auf den verwendeten Impfstoff an und wie lange die Immunisierung vorhält.
Alle 3 Jahre bekommt der Hund Impfungen gegen Staupe, Hepatitis und Parvovirose.
Je nach Haltungsbedingungen des Hundes kann euer Tierarzt euch aber auch noch weitere Impfungen empfehlen.
Wie steht es mit den Nebenwirkungen?
Auch wenn ihr euren Welpen impfen lasst kann es zu Nebenwirkungen und Impfreaktionen kommen. Das ist ganz normal und zeigt, dass die Impfung ihre Wirkung entfaltet und dass das Imunsystem eures Hundes reagiert. Die Nebenwirkungen von Impfstoffen können dabei sehr vielfältig sein und bei jedem Vierbeiner unterschiedlich stark ausfallen.
Oftmals treten zum Beispiel Schwellungen an der Einstichstelle auf. Diese sollten nach zwei bis drei Wochen allerdings wieder vollständig abklingen. Zumeist sind die Hunde nach der Impfung schlapp und schlafen in den nächsten Tagen sehr viel. Manchmal verlieren sie dabei auch ihren Appetit. Weitere mögliche Nebenwirkungen sind unter anderem Juckreiz, Atemnot, Überhitzen und manchmal auch Erbrechen.
Sollten bei euch Nebenwirkungen auftreten könnt ihr versuchen diese etwas zu lindern. Ist euer Welpe nach dem Impfen schlapp, müde und hat keinen Appetit solltet ihr ihn sich gut ausruhen lassen. Hat euer Hund Atemnot oder ist er heiß und hat sogar Fieber solltet ihr für Abkühlung und genügend frische Luft sorgen. Sorgt auch dafür, dass euer Hund genug Flüssigkeit zu sich nimmt. Gerade wenn er mit Erbrechen oder Appetitlosigkeit zu kämpfen hat ist es wichtig, dass der Vierbeiner trotzdem genug trinkt. Hier kann zum Beispiel wie bei einer Erkältung ein selbst gemachter Fencheltee helfen.
Am besten ihr habt die Telefonnummer eures Tierarztes griffbereit und könnt ihn anrufen, falls ihr euch unsicher seit, ob die Impfreaktionen normal sind und was ihr dagegen tun könnt.
Tipp: Den Impftermin richtig wählen
Als Tipp kann ich euch hier auch empfehlen den Impftermin wenn möglich am Anfang der Woche und Vormittags zu wählen. Sollten dann Nebenwirkungen auftreten habt ihr so die Chance euren Tierarzt bei Fragen später am Tag oder in der Woche zu erreichen.
Freitag Nachmittag kurz vor Ende der Sprechstunde würde ich nicht als Impftermin wählen, da ihr bei möglichen Nebenwirkungen dann über das Wochenende auf euch allein gestellt wärt.
Unsere Erfahrungen mit Molly
Normalerweise verträgt Molly alle Impfungen sehr gut und hat keinerlei Probleme. Meistens ist sie nach dem Impfen den Rest des Tages müde und schläft. Am Tag nach der Impfung ist dann oftmals alles beim alten.
Anders war es jedoch bei Ihrer zweiten Kombi-Impfung gegen Staupe, Hepatitis und Parvovirose. Molly war zu diesem Zeitpunkt etwa 4 Monate alt.
Sie hat die Impfung am Nachmittag bekommen und sie erstmal gut verkraftet. Zu Hause hat sie dann am Abend angefangen sehr schwer zu atmen und wirkte sehr abwesend und benebelt.
Es stellte sich heraus, dass Molly überhitzte und versuchte über die Atmung die Körpertemepratur auszugleichen. Wir haben Sie dann nach draußen auf den Balkon gelassen und sie konnte sich dort gut abkühlen. Nachdem sie sich aklimatisiert hatte wurde ihre Atmung wieder normal. Am nächsten Tag ging es ihr dann wieder gut und alle Symptome waren verschwunden.
Eine Woche später bekam sie dann die Tollwut Impfung. Diese hat sie gut vertragen und keine Probleme gehabt. Seit dem werden Ihre Impfungen regelmäßig aufgesfrischt.
Wie sind eure Erfahrungen mit Impfungen beim Hund? Habt ihr eure Welpen impfen lassen? Gab es Nebenwirkungen?